Zollverfahren beim Hanfimport – einfach und verständlich

Du willst Hanfsamen aus dem Ausland bestellen, weißt aber nicht, wie das mit dem Zoll klappt? Keine Sorge – wir gehen Schritt für Schritt durch, welche Formalitäten nötig sind und wo du Geld und Ärger sparst.

Welche Unterlagen du wirklich brauchst

Der Zoll verlangt in der Regel drei Dinge: Rechnung, Packliste und einen Nachweis über die Herkunft der Samen. Die Rechnung sollte den genauen Preis, die Menge und die Produktbezeichnung enthalten. Auf der Packliste gibst du an, wie viele Gramm oder Kilogramm du importierst und welche Verpackung verwendet wurde. Der Herkunftsnachweis ist oft ein Zertifikat vom Lieferanten, das bestätigt, dass es sich um legale, nicht‑psychoaktive Hanfsamen handelt. Ohne diese Dokumente wird das Paket zurückgehalten oder sogar beschlagnahmt.

Wie die Einreihung im Zoll abläuft

Jedes Warengut bekommt einen speziellen HS‑Code (Warennummer). Für Hanfsamen ist das normalerweise 1207 90 00. Mit diesem Code prüft der Zoll, ob das Produkt in Deutschland legal ist und welche Einfuhrabgaben anfallen. Wenn du die richtige Nummer angibst, läuft die Verzollung schneller. Viele Online‑Shops erledigen das für dich, doch wenn du selbst bestellst, musst du den Code im Versandlabel eintragen.

Steuern und Abgaben – was kostet dich wirklich?

Die Einfuhrumsatzsteuer (EUSt) beträgt in Deutschland 19 % des Warenwertes plus Versand. Zusätzlich kann ein Zollsatz von 0 % bis 6 % anfallen, je nach Herkunftsland. Oft ist der Zollsatz bei Hanfsamen 0 %, aber das gilt nur, wenn die Samen nicht zur Keimung bestimmt sind. Rechne also mit EUSt, damit du nicht überrascht wirst, wenn das Paket teurer zurückkommt.

Typische Stolperfallen und wie du sie umgehst

Ein häufiger Fehler ist, die Samen als „Nahrungsergänzung“ zu deklarieren, obwohl sie zum Anbau gedacht sind. Das kann zu einer Ablehnung führen, weil das Zollrecht zwischen Lebensmittel und Saatgut unterscheidet. Auch das Fehlen eines Herkunftszertifikats ist ein Problem – viele Lieferanten bieten dieses Dokument kostenlos an, du musst nur danach fragen. Schließlich kann die Angabe einer falschen Menge (z. B. 5 g statt 500 g) zu einer Strafzahlung führen.

Praktische Tipps für einen reibungslosen Ablauf

1. Bestelle nur bei seriösen Anbietern, die Erfahrung mit dem EU‑Versand haben.
2. Fordere immer das Herkunftszertifikat an und prüfe, ob es den deutschen Vorgaben entspricht.
3. Nutze den richtigen HS‑Code und gib die exakte Menge an.
4. Spare dir Zeit, indem du die EUSt im Voraus berechnest und das Geld bereit hast.
5. Wenn du häufig importierst, melde dich beim Zoll für ein vereinfachtes Verfahren an – das reduziert Aufwand und Wartezeit.

Mit diesen Infos bist du gut gerüstet, um Hanfsamen ohne unnötigen Ärger in Deutschland zu erhalten. Der Schlüssel liegt in klaren Dokumenten, korrekten Angaben und dem Wissen, welche Abgaben anfallen. Viel Erfolg beim Bestellen und Happy Growing!

Zoll und Hanfsamen: Was passiert bei einer Kontrolle?
Von Lena Krämer
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