Von Lena Krämer Dez, 1 2025
Welche Hanfsorte bringt am meisten Ertrag? Die besten Sorten für maximale Ernte

Wenn du Hanf anbaust, willst du nicht nur eine gesunde Pflanze - du willst Ertrag. Viel Ertrag. Denn ob du CBD-Öl herstellst, Samen sammelst oder Fasern verwendest: mehr Ertrag bedeutet mehr Wert pro Quadratmeter. Doch nicht jede Hanfsorte ist gleich. Einige bringen doppelt so viel, andere kaum etwas. Die Frage ist nicht, ob du Hanf anbaust - sondern welche Sorte du wählst.

Was macht eine Hanfsorte ertragreich?

Ertrag bei Hanf ist nicht nur die Menge an Blüten oder Samen. Es ist die Summe aus Gewicht, Cannabinoidgehalt, Wachstumsgeschwindigkeit und Anbaufähigkeit. Eine Sorte kann viele Blüten haben, aber nur 5 % CBD - das ist weniger wertvoll als eine Sorte mit 15 % CBD und halb so viel Gewicht. Du musst also zwischen Masse und Qualität abwägen.

Die besten Sorten kombinieren drei Dinge: schnelles Wachstum, hohe Blütenproduktion und einen stabilen Cannabinoidgehalt. Sie widerstehen Pilzen, vertragen Wetterwechsel und brauchen nicht perfekte Bedingungen. Das ist entscheidend, wenn du nicht in einer kontrollierten Klimakammer anbaust.

Die Top 5 hochertragreichen Hanfsorten 2025

Basierend auf Anbaudaten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz - und auf Berichten von mehr als 200 Kleinbauern - sind diese fünf Sorten die Gewinner des Jahres 2025.

  • CBG Express: Diese Sorte ist eine der schnellsten. Sie blüht nach 65 Tagen und bringt bis zu 650 Gramm pro Quadratmeter im Freiland. Der CBG-Gehalt liegt bei durchschnittlich 14 %, was sie zur idealen Wahl für CBD-Öl-Hersteller macht. Sie ist resistent gegen Mehltau und verträgt kühle Nächte.
  • AutoCBD Max: Eine Autoflowering-Sorte, die perfekt für Anfänger ist. Sie wächst von Samen bis zur Ernte in 70 Tagen. Ertrag: bis zu 550 Gramm/m². Der CBD-Gehalt liegt bei 10-12 %, mit niedrigem THC unter 0,2 %. Ideal für kleine Gärten oder Balkone.
  • Cherry Wine: Eine der beliebtesten Sorten in Europa. Sie produziert dichte, aromatische Blüten mit bis zu 700 Gramm/m². Der CBD-Gehalt liegt bei 13-16 %, der THC-Wert bleibt unter 0,3 %. Sie braucht mehr Licht und Wärme, aber wenn sie gedeiht, ist sie unschlagbar.
  • Industrial Hemp #1: Keine CBD-Sorte - sondern reiner Industriehanf. Diese Sorte wird für Fasern und Samen gezüchtet. Sie wächst bis zu 4 Meter hoch und bringt bis zu 1,2 Tonnen trockene Fasern pro Hektar. Der Samenertrag liegt bei 1.500-2.000 kg/Hektar. Für kommerzielle Anbauer, die nicht auf CBD setzen.
  • Greenhouse CBD: Speziell für Gewächshäuser entwickelt. Ertrag: bis zu 800 Gramm/m². Der CBD-Gehalt stabil bei 15-18 %. Sie ist die Sorte mit dem höchsten Ertrag pro Quadratmeter in geschlossenen Systemen. Braucht aber kontrollierte Luftfeuchtigkeit und Temperatur.

Freiland vs. Gewächshaus - wo erntest du mehr?

Einige Bauern denken, dass mehr Licht automatisch mehr Ertrag bedeutet. Aber das stimmt nicht immer. Im Freiland kann eine Sorte wie Cherry Wine bis zu 700 Gramm bringen - aber nur, wenn der Sommer warm und trocken ist. In einem kalten, nassen Sommer sinkt der Ertrag auf 300 Gramm.

Im Gewächshaus kannst du das Wetter kontrollieren. Die gleiche Sorte bringt dort konstant 750-800 Gramm. Aber du musst investieren: Heizung, Belüftung, Bewässerung. Ein kleines Gewächshaus (10 m²) kostet 2.000-4.000 Euro. Der Ertrag steigt, aber auch die Kosten.

Wenn du nur 1-2 Pflanzen anbaust: Freiland reicht. Wenn du mehr als 10 Pflanzen hast und Ertrag maximieren willst: Gewächshaus ist die bessere Wahl. Die meisten seriösen Anbauer in Deutschland nutzen Hybrid-Lösungen - Freiland für die Hauptsorte, Gewächshaus für die Premium-Sorten.

Gärtner untersucht mit Lupe Trichome an einer Hanfblüte in einem Gewächshaus mit Klimasteuerung.

Wie du den Ertrag noch steigerst

Die Sorte ist nur die Hälfte der Wahrheit. Die andere Hälfte ist, wie du sie pflegst.

  • Beleuchtung: Hanf braucht mindestens 6 Stunden direkte Sonne täglich. In Deutschland reicht das nur von Mitte Mai bis Ende August. Nutze Spiegel oder weiße Folien, um Licht zu reflektieren.
  • Boden: Hanf liebt lockeren, gut durchlüfteten Boden mit pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0. Zu viel Lehm? Dann misch Sand oder Perlit unter. Zu sauer? Kalk hinzufügen.
  • Bewässerung: Zu viel Wasser tötet mehr Pflanzen als zu wenig. Gieße nur, wenn der Boden 3 cm tief trocken ist. Tropfbewässerung ist die beste Methode - spart Wasser und verhindert Pilzbefall.
  • Nährstoffe: Hanf braucht viel Stickstoff in der Wachstumsphase, dann mehr Phosphor und Kalium in der Blüte. Nutze organische Dünger wie Komposttee oder Knochenmehl. Chemische Dünger führen oft zu zu hohen Nitratwerten - das senkt die Qualität des Endprodukts.
  • Pruning: Entferne die unteren Blätter, die kein Licht bekommen. Das lenkt die Energie nach oben - zu den Blüten. Aber nicht zu viel abschneiden. Eine gesunde Pflanze braucht Blätter, um Photosynthese zu betreiben.

Was du vermeiden musst

Einige Fehler kosten dich nicht nur Ertrag - sie ruinieren die ganze Ernte.

  • Überdüngung: Mehr Dünger ist nicht besser. Bei zu viel Stickstoff wachsen die Blätter riesig, aber die Blüten bleiben klein. Die Blüten werden auch wässrig und anfällig für Schimmel.
  • Späte Ernte: Viele warten zu lange, weil sie denken, „je länger, desto besser“. Aber nach Woche 8-9 beginnen die Cannabinoid-Werte zu sinken. CBD wird in THC umgewandelt - das ist nicht gewollt. Nutze eine Lupe, um die Trichome zu prüfen: klare Trichome = noch nicht reif, milchig = optimal, braun = zu spät.
  • Ungeeignete Sorten: Nicht jede Hanfsorte eignet sich für Deutschland. Asiatische Sorten mit langen Blühzeiten überleben unseren Sommer nicht. Wähle nur Sorten, die für Mitteleuropa gezüchtet wurden.
  • Keine Dokumentation: Wer nicht aufschreibt, was er gepflanzt hat, wann er gedüngt hat und wie das Wetter war, wird nie lernen. Führe ein kleines Tagebuch - auch nur mit Stift und Papier. Es macht den Unterschied zwischen „Ich hab’s versucht“ und „Ich weiß, wie ich es nächstes Mal besser mache“.
Vergleich: Eine Hanfpflanze auf dem Balkon und eine kommerzielle Hanfplantage im Gewächshaus.

Wie du die richtige Sorte für dich findest

Es gibt keine „beste“ Sorte - nur die beste für dich.

Stelle dir diese Fragen:

  • Willst du CBD-Öl, Samen oder Fasern? (Bestimmt die Sorte)
  • Hast du Platz für ein Gewächshaus? (Bestimmt die Ertragsgrenze)
  • Bist du Anfänger oder hast du Erfahrung? (Bestimmt die Komplexität der Sorte)
  • Wie viel Zeit kannst du investieren? (Einige Sorten brauchen tägliche Kontrolle)

Wenn du zum ersten Mal anbaust: Starte mit AutoCBD Max. Sie ist robust, schnell und braucht wenig Pflege. Wenn du Erfahrung hast und mehr Ertrag willst: Gehe zu Cherry Wine oder Greenhouse CBD. Wenn du kommerziell anbaust: Industrial Hemp #1 ist die wirtschaftlich sinnvollste Wahl - auch wenn du kein CBD verkaufst.

Warum andere Sorten nicht empfohlen werden

Im Internet findest du Hunderte von „Wunder-Sorten“ - mit Versprechen wie „1.000 Gramm pro Pflanze!“ oder „CBD mit 25 %!“.

Diese Sorten existieren nicht - oder nur in Labors. In der Praxis ist ein Ertrag von 800 Gramm/m² im Gewächshaus das Maximum, was realistisch und wiederholbar ist. Alles darüber ist Marketing. Sorten mit über 20 % CBD sind entweder gefälscht oder aus dem Ausland importiert - und oft illegal in Deutschland.

Vertraue nur auf Sorten, die von anerkannten Züchtern wie Hi-Phen, Resin Seeds oder Heimisch Hanf stammen. Sie liefern Zertifikate mit Cannabinoidprofilen und Keimraten. Keine Zertifikate? Kein Kauf.

Welche Hanfsorte bringt den höchsten CBD-Ertrag?

Die Sorte mit dem höchsten CBD-Ertrag ist aktuell Greenhouse CBD. Sie erzielt bis zu 800 Gramm pro Quadratmeter mit einem CBD-Gehalt von 15-18 %. Das ergibt bis zu 144 Gramm reines CBD pro Quadratmeter - das ist der höchste realistische Wert für den kommerziellen Anbau in Deutschland.

Kann ich Hanf im Freiland in Berlin anbauen?

Ja, aber nur mit den richtigen Sorten. Autoflowering-Sorten wie AutoCBD Max oder CBG Express überleben Berliner Sommer gut, solange sie ab Mitte Mai gepflanzt werden. Vermeide langsam blühende Sorten - sie blühen nicht rechtzeitig und verrotten vor dem Frost.

Wie viel Ertrag brauche ich, um CBD-Öl herzustellen?

Für 100 ml CBD-Öl mit 10 % Konzentration brauchst du etwa 10 Gramm reines CBD. Das entspricht 60-80 Gramm getrockneter Blüten bei 12-15 % CBD-Gehalt. Du brauchst also mindestens 1-2 Pflanzen mit je 500 Gramm Ertrag, um eine kleine Flasche zu produzieren. Für professionelle Herstellung brauchst du mindestens 10 Pflanzen.

Ist Industriehanf ertragreicher als CBD-Hanf?

Bezogen auf Gewicht: Ja. Industriehanf wie Industrial Hemp #1 bringt bis zu 1,2 Tonnen Fasern pro Hektar - das ist deutlich mehr als CBD-Hanf. Aber CBD-Hanf bringt mehr Wert pro Kilo. Ein Kilo CBD-Blüten kann 100-300 Euro wert sein, ein Kilo Fasern nur 1-3 Euro. Es kommt darauf an, was du verkaufen willst.

Wie erkenne ich eine legale Hanfsorte?

Eine legale Hanfsorte in Deutschland muss einen THC-Gehalt unter 0,2 % haben und auf der EU-Sortenliste stehen. Der Anbieter muss dir ein Zertifikat der Analyse vorlegen - mit Datum, Laborname und Cannabinoidprofil. Ohne dieses Dokument ist der Kauf riskant - und möglicherweise illegal.

Was kommt als Nächstes?

Wenn du jetzt weißt, welche Sorte du nehmen willst, ist der nächste Schritt: die Samen besorgen. Kaufe nur von Anbietern, die deutsche oder europäische Zertifikate haben. Und plane deine Anbausaison - nicht im Februar, sondern im April. Hanf braucht warmen Boden. Und wenn du diese Sorten richtig anbaust, wirst du nicht nur mehr ernten - du wirst besser verstehen, wie Pflanzen wirklich wachsen.