Wenn du Hanfsamen online bestellst, fragst du dich wahrscheinlich: Wie viele Samen darf ich pro Monat bestellen? Die Antwort ist nicht einfach ja oder nein - sie hängt von deinem Land, deinem Zweck und den Gesetzen ab, die aktuell gelten. In Deutschland und vielen anderen EU-Ländern ist der Anbau von Cannabis zwar verboten, aber der Kauf von Hanfsamen mit einem THC-Gehalt unter 0,2 % ist legal. Du kannst sie als Sammler, Forscher oder für dekorative Zwecke kaufen. Aber wie viele kannst du wirklich bestellen, ohne Ärger zu bekommen?
Was sagt das Gesetz wirklich?
Das deutsche Betäubungsmittelgesetz (BtMG) verbietet den Anbau von Cannabis - nicht aber den Besitz oder Kauf von Samen, solange sie nicht zur Züchtung von THC-reichem Marihuana geeignet sind. Hanfsamen mit einem THC-Gehalt von unter 0,2 % gelten als industrieller Hanf und sind erlaubt. Das bedeutet: Du darfst sie kaufen, lagern und sogar auskeimen lassen - solange du sie nicht zur Gewinnung von Cannabisblüten nutzt.
Doch hier kommt der Knackpunkt: Es gibt keine gesetzlich festgelegte Obergrenze für die Anzahl der Samen, die du pro Monat bestellen darfst. Das heißt, du könntest theoretisch 100, 500 oder sogar 1.000 Samen bestellen - und das wäre rechtlich gesehen kein Verstoß. Aber: Die Polizei und Zollbehörden prüfen bei Verdacht auf Anbauabsichten. Und die sehen sich nicht nur die Menge an, sondern auch dein Verhalten.
Wie viele Samen sind zu viel?
Obwohl es keine gesetzliche Grenze gibt, gibt es klare Praxisregeln. In der Rechtspraxis gilt: Wer regelmäßig mehr als 20-30 Samen pro Monat bestellt, weckt Aufmerksamkeit. Warum? Weil das über den Bereich des privaten Interesses hinausgeht. Ein Hobbygärtner mit 5-10 Samen pro Monat wirkt glaubwürdig. Wer aber alle zwei Wochen 50 Samen bestellt, könnte als potenzieller Anbauer eingestuft werden - selbst wenn er das nicht beabsichtigt.
Ein Fall aus dem Jahr 2023 in Bayern zeigt das: Ein Mann bestellte monatlich 60 Samen von einem niederländischen Anbieter. Er behauptete, er sammle sie als Kuriosität. Die Staatsanwaltschaft führte eine Hausdurchsuchung durch, fand keine Pflanzen, aber trotzdem wurde ihm ein Verfahren wegen „Verdachts auf Anbauabsicht“ eröffnet. Der Prozess endete mit einer Geldstrafe von 800 Euro - nicht wegen illegaler Samen, sondern wegen „verdächtigem Verhalten“.
Also: Keine Gesetzeslücke, aber eine praktische Grenze. Bleib unter 20 Samen pro Monat, und du bleibst im sicheren Bereich.
Was passiert, wenn du zu viele bestellst?
Wenn du mehr als 30 Samen pro Monat bestellst, kann es zu folgenden Konsequenzen kommen:
- Zollkontrolle: Pakete mit über 50 Samen werden oft geöffnet und untersucht. Der Absender wird kontaktiert, und du bekommst eine schriftliche Anfrage, warum du so viele Samen bestellst.
- Polizeiliche Nachforschung: Wenn du wiederholt große Mengen bestellst, kann die Polizei deine Adresse prüfen - besonders wenn du bereits einmal aufgefallen bist.
- Verdacht auf Anbau: Selbst wenn du keine Pflanzen hast, kann der Verdacht auf Anbauabsicht bestehen. Das reicht für ein Verfahren - und das kostet Zeit, Geld und Nerven.
- Sperrung des Anbieters: Viele seriöse Anbieter blockieren Kunden, die über 25 Samen pro Bestellung bestellen. Sie tun das, um sich selbst zu schützen.
Es ist kein Verbrechen, viele Samen zu kaufen - aber es ist ein Risiko. Und das Risiko lohnt sich nicht, wenn du nur ein paar Pflanzen für deinen Balkon willst.
Wie kannst du dich schützen?
Wenn du Hanfsamen legal bestellen willst, ohne Ärger zu bekommen, hier sind drei einfache Regeln:
- Bleib unter 20 Samen pro Bestellung. Das ist die sichere Zone. Selbst wenn du monatlich zwei Bestellungen machst, bleibt die Gesamtmenge im akzeptablen Bereich.
- Wähle seriöse Anbieter mit deutscher Adresse. Deutsche Händler wie Hanf-Samen.de oder HempSeedShop haben klare Richtlinien und prüfen Bestellungen. Sie verkaufen nur Samen mit Zertifikat und THC-Werten unter 0,2 %.
- Vermeide große Mengen auf einmal. Einmal 100 Samen zu bestellen, wirkt verdächtiger als zehn Mal 10 Samen. Teile deine Bestellungen auf - aber nicht zu oft. Zwei bis drei Bestellungen pro Monat sind okay, fünf oder mehr schon zu viel.
Ein Tipp aus der Praxis: Speichere deine Bestellbestätigungen. Wenn du jemals gefragt wirst, warum du Samen gekauft hast, kannst du zeigen, dass du sie für „Sammlung“ oder „Forschung“ brauchst - und nicht zum Anbau.
Welche Samen sind legal?
Nicht alle Hanfsamen sind gleich. Wichtig ist der THC-Gehalt. In der EU gilt: Ab 0,2 % THC gilt eine Sorte als Cannabis - und ist verboten. Viele Anbieter verkaufen „High-THC-Samen“ mit Hinweisen wie „für Sammler“ oder „nicht zum Anbau“. Das ist ein grauer Bereich.
Vertrau nur auf Anbieter, die:
- Den THC-Gehalt in einem offiziellen Labor zertifiziert haben
- Den Namen der Sorte und das Herkunftsland angeben
- Eine Erklärung beifügen, dass die Samen nicht für den Anbau von Cannabis verwendet werden dürfen
Beliebte, legale Sorten sind zum Beispiel: Finola, Shantica, USO-31 und Futura 75. Diese sind alle als industrieller Hanf zugelassen und werden von deutschen Händlern verkauft.
Was ist mit der EU-weiten Regelung?
Die EU hat 2024 eine neue Richtlinie für Hanfprodukte verabschiedet. Sie besagt, dass Hanfsamen nur dann legal verkauft werden dürfen, wenn sie aus zugelassenen Sorten stammen und der THC-Gehalt nachweislich unter 0,2 % liegt. Das gilt für alle EU-Länder - inklusive Deutschland, Österreich und den Niederlanden.
Doch die Durchsetzung bleibt national. In den Niederlanden ist der Kauf von Samen mit bis zu 0,3 % THC erlaubt - in Deutschland nicht. Das bedeutet: Wenn du Samen aus den Niederlanden bestellst, die 0,25 % THC enthalten, kannst du sie legal bekommen - aber nur, wenn du sie nicht anbaust. Sobald du sie keimen lässt, ist der THC-Gehalt irrelevant. Dann zählt nur: Hast du eine Pflanze gezogen? Dann ist es illegal.
Was ist mit Samen für den Anbau von CBD-Hanf?
Einige Anbieter werben mit „CBD-Samen“ oder „Anbausamen für CBD“. Das ist irreführend. In Deutschland ist der Anbau von CBD-Hanf nur für zugelassene Landwirte erlaubt. Privatpersonen dürfen keine Hanfpflanzen züchten - egal ob sie CBD oder THC enthalten. Selbst wenn du nur eine einzige Pflanze anbaust, verstößt du gegen das BtMG.
Die Samen selbst sind legal - aber die Pflanze nicht. Das ist der entscheidende Unterschied. Du kannst 100 Samen haben - aber keine einzige Pflanze wachsen lassen. Sonst ist es kein Sammelinteresse mehr. Dann ist es Anbau - und das ist verboten.
Wie viele Samen solltest du wirklich bestellen?
Die klare Antwort: 5 bis 15 Samen pro Monat. Das ist die Goldmitte zwischen Sicherheit und praktischem Nutzen.
Wenn du nur für dein eigenes Interesse kaufst - zum Beispiel, um verschiedene Sorten auszuprobieren, sie zu beobachten oder als Sammler zu haben - dann reichen 10 Samen. Du kannst sie in Töpfen keimen lassen, beobachten, wie sie wachsen, und dann entscheiden, ob du sie weiterkultivieren willst. Aber: Sobald du sie in die Erde steckst, musst du sie sofort wieder entfernen. Keine Blüten, keine Ernte. Nur Beobachtung.
Wenn du mehr willst, dann warte. Bestelle nicht alle Samen auf einmal. Nimm dir Zeit. Lerne die Sorten kennen. Frage dich: Brauche ich wirklich 30 Samen? Oder reichen 5? Die Antwort ist oft einfacher, als du denkst.
Was kommt als nächstes?
Die Debatte um Hanfsamen wird sich weiter verschärfen. In einigen Bundesländern gibt es Überlegungen, den Verkauf von Samen mit einem THC-Gehalt über 0,1 % zu verbieten - noch strenger als jetzt. Auch die EU prüft, ob Hanfsamen nur noch mit elektronischem Nachweis verkauft werden dürfen, um den illegalen Anbau zu unterbinden.
Das bedeutet: Wer jetzt vorsichtig ist, bleibt auf der sicheren Seite. Wer jetzt über 20 Samen pro Monat bestellt, könnte in ein paar Jahren plötzlich illegal handeln - auch wenn er es vorher legal tat.
Also: Bleib klein. Bleib legal. Und genieße die Samen - nicht die Pflanzen.
Darf ich Hanfsamen in Deutschland bestellen?
Ja, du darfst Hanfsamen in Deutschland bestellen, solange sie einen THC-Gehalt von unter 0,2 % haben und nicht für den Anbau von Cannabis verwendet werden sollen. Der Kauf ist legal, der Anbau nicht.
Wie viele Samen darf ich pro Monat bestellen?
Es gibt keine gesetzliche Grenze, aber ab 20-30 Samen pro Monat steigt das Risiko, als Anbauer verdächtigt zu werden. Sicherer ist es, 5-15 Samen pro Monat zu bestellen.
Was passiert, wenn ich zu viele Samen bestelle?
Dein Paket kann vom Zoll geöffnet werden, du bekommst eine schriftliche Anfrage, oder die Polizei prüft deine Adresse. Selbst ohne Pflanzen kann ein Verfahren wegen „Verdachts auf Anbauabsicht“ eröffnet werden.
Sind CBD-Samen legal?
CBD-Samen sind legal, solange sie unter 0,2 % THC enthalten. Aber der Anbau ist auch für CBD-Hanf nur für zugelassene Landwirte erlaubt. Privatpersonen dürfen keine Pflanzen züchten - egal welchen Cannabinoid-Gehalt sie haben.
Kann ich Hanfsamen im Ausland bestellen?
Ja, du kannst Hanfsamen aus dem Ausland bestellen - aber nur, wenn sie den deutschen Grenzwert von 0,2 % THC nicht überschreiten. Samen aus den Niederlanden oder Tschechien sind oft günstiger, aber sie müssen den deutschen Rechtsstandards entsprechen.